Mutz, Richard

Vorname: 
Richard
Initialen: 
R.
Nachname: 
Mutz
Geburtsjahr: 
1872
Geburtsort: 
Hamburg - Altona
Geburtsland: 
Deutschland
Arbeitszeitraum: 
1986-1931
Todesjahr: 
1931
CV: 

Richard Mutz ist am 22. August 1872 in Hamburg/Altona geboren. Er war der Sohn des Töpfers und Ofenfabrikanten Hermann Mutz. Nach dem Besuch des Oberrealgymnasiums von Altona zur Obertertia ging er bei seinem Vater in die Töpferlehre. Gleichzeitig besuchte er die Gewerbeschule (Chemieunterricht) am Steintorplatz in Hamburg. Einer seiner Mitschüler dort war Ernst Barlach, mit dem er später zusammenarbeiten sollte. Im Jahr 1896 trat er in die Firma seines Vaters ein. Hier entwickelte er neue farbige Laufglasuren nach japanischem Vorbild. 1899 eröffnete das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg eine Ausstellung mit Mutz-Keramiken. Die Produkte der Werkstatt Hermann Mutz wurden mit dem Stempel Mutz Altona und von 1913 bis 1929 mit Mutz Wwe. Altona versehen. 1904 verließ Richard Mutz die väterliche Fabrik, zog nach Berlin und eröffnete in Wilmersdorf seine Kunstwerkstatt unter dem Namen Keramische Kunstwerkstätten Richard Mutz. Im Jahr 1908 verlegt er den Betrieb nach Liegnitz und geht eine Verbindung mit der Rotherschen Kunstziegelei ein. Die hier hergestellten sogenannten Kapstok-Fliesen sind ein Entwurf von Rudolph Wallfried - RW (freundliche Mitteilung von Marten Boonstra). Im Jahr 1915 zieht er sich aus seiner Firma zurück und übernimmt die Leitung der Großherzoglichen Majolika-Manufaktur in Karlsruhe. Im Jahr 1920 kehrt Mutz nach Berlin zurück und gründet bald darauf die Keramischen Werke Richard Mutz, Ofen- und Tonwarenfabrik in Velten. Der rastlose Richard Mutz zog 1923 mit seiner zweiten Frau in die neu gegründete Kunsthandwerkersiedlung Gildenhall bei Neuruppin und eröffnete hier ein weiteres Atelier. Für Restaurierungsarbeiten am berühmten Ischtar-Tor entwickelte er glasierte Ziegel in hoher Qualität und Farbgenauigkeit. Sein letzter Betrieb schloss aufgrund der Weltwirtschaftskrise 1929 seine Pforten. Richard Mutz starb am 4. November 1931 an den Folgen einer Gasvergiftung in Alt Ruppin (Text WikipediA). 

In den Niederlanden wurde Richard Mutz durch die Lieferung von sogenannten Kapstok-Fliesen bekannt. Diese wurden u.a. im frühere Schulgebäude des Wohnkomplexes Het Schip in Amsterdam von 1919 im Stil der Amsterdamer Schule (Architekt Michel de Klerk) verwendet. Die Fliesen sind um 1910 zu datieren.

Bildquelle: Kapstokfliese, um 1910, entwurf Rudolph Wallfried (Sammlung Capriolus); kleine Ohrenvase mit Laufglasur (Quelle Auktionshaus Dannenberg); Vase miet Laufglasur (Quelle Auktionshaus Dannenberg); drei Kapstok-Fliesen im Wohnkomplex Het Schip, Amsterdam 1919; Stempel am Seite der Fliese.